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Ende 1999 hat der damals neu gewählte Rat der Stadt Schwerte den Beschluss gefasst, für alle Schwerter Ortsteile Entwicklungskonzepte erarbeiten zu lassen. Diese Aufgabe sollte gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort angegangen werden, um so eine umfassende Diskussion über die Entwicklung und Gestaltung der einzelnen Ortsteile in Gang zu setzen und einen möglichst breiten Konsens in der Bevölkerung herzustellen.
Vom Herbst 2000 bis zum Sommer 2002 fanden insgesamt 28 Werkstätten in den neun Schwerter Ortsteilen statt, an denen jeweils bis zu 90 Personen teilnahmen. Als "offene Foren" standen die Werkstätten grundsätzlich jedem Interessierten offen. Mit Bürgerbriefen waren Impulse für die Diskussionsschwerpunkte vorgegeben worden. Fachliche Begleitung und Moderation lagen beim Büro FSW – Scheuvens und Wachten, Dortmund. Die Ergebnisse wurden anhand von Skizzen, Plänen und Fotomontagen veranschaulicht und nachvollziehbar dokumentiert.
Das Spektrum der Themen reichte von Ideen und Visionen örtlicher Entwicklungsplanung (Umgehungsstraßen, flächenhafte Siedlungserweiterung, neue, eigenständige Siedlungsbereiche) über pragmatisch orientierte Planungsansätze zur Gestaltung einzelner Plätze oder Straßenzüge bis hin zu umsetzungsbezogene Aktionen und Projekte (Verlegung des Wochenmarktes in Westhofen, Aufstellen von Ruhebänken). Der zuständige Fachausschuss des Rates hat den Ergebnissen, die in sieben Broschüren dokumentiert wurden, zugestimmt.
Soweit dabei flächenbezogene Aussagen berührt waren, wurden diese in die Überlegungen zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes einbezogen. Als "Schwerter Weg zum Flächennutzungsplan" hat diese Vorgehensweise eine positive Resonanz über die Region hinaus erfahren.
Mittlerweile konnten bereits einige Maßnahmen der Ortsteilentwicklungsplanung umgesetzt werden (z.B. Amtswiese Westhofen), andere liegen noch "auf Eis" (u.a. wegen fehlender Mittel), sind modifiziert worden oder erwiesen sich im Einzelfall als nicht realisierbar. Insgesamt zeigt dies: Planung ist keine feststehende Größe – sie hat sich ständig den jeweiligen Herausforderungen ihrer Zeit zu stellen und ist als Daueraufgabe – unter Mitwirkung der Betroffenen – stetig weiterzuentwickeln.
Durch die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger hat sich die Identifikation der Bevölkerung mit der örtlichen Entwicklungsplanung deutlich verbessert. Konsensfähige Positionen sind dabei ebenso festgehalten worden wie Interessenkonflikte, konträre Standpunkte oder auch kritische Wertungen. Mit der Ortsteilentwicklungsplanung ist die Planungskultur insgesamt in Schwerte aufgewertet und die Transparenz und Akzeptanz örtlicher Umweltgestaltung gesteigert worden. Die Schwerter Ortsteilentwicklungsplanung ist daher im Jahr 2001 im Rahmen des Landeswettbewerbes "Nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte umsetzen" ausgezeichnet worden.
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