Schwertes Geschichte spiegelt sich nicht nur in geschichtlichen Ereignissen wider. Auch Sagen, Gebäude und vor allem Persönlichkeiten sind wichtiger Bestandteil Schwerter Zeitgeschichte und habe diese geprägt.
Einen bedeutenden Wissenschaftler brachte die Stadt Schwerte im 16. Jahrhundert mit Johannes Gödde hervor. Er wurde am 8. Dezember 1555 als Bürgermeistersohn in Schwerte geboren.
Da seine Eltern sehr wohlhabend waren, wurde ihm das Studium ermöglicht. Gödde studierte in Marburg Rechtswissenschaften, promovierte 1585 und erhielt 1593 eine Professur. Da er als Rechtsgelehrter eine rege Publikationstätigkeit entfaltete, fand er in Strieders "Hessische Gelehrtengeschichte" starke Beachtung. Allein die Liste seiner Veröffentlichungen umfasst hier neun Seiten.
Johannes Gödde verstarb 1632 in Marburg. Das Foto (Ausschnitt) eines Ölgemäldes stellt Professor Gödde im Jahre 1631 dar. Vermutlich schmeichelt das Gemälde ein wenig, denn Gödde stand damals schon im 76. Lebensjahr.
Hermann Fley-Stangefoll stammte aus einer berühmten Gelehrtenfamilie. Diese Familie zählte zu den führenden Patriziergeschlechtern in Schwerte und stellte seit dem Hochmittelalter zahlreiche Geistliche für die Pfarrei St. Viktor. Über die Schwerter Pfarrer bestanden seit eh enge Verbindungen nach Köln.
So studierten alle Fley-Stangefolls an der Universität zu Köln. Schon Hermann Fley, vermutlich ein Großonkel des Hermann Fley-Stangefoll, war 1572 bis 1586 Leiter des Montan-Gymnasiums zu Köln, und Hermann Fley-Stangefoll, der vermutlich seit 1595 dort studierte, übte neben zahlreichen anderen Ämtern in der Kirchenhierarchie 20 Jahre lang die Leitung und eine Professur an diesem Gymnasium aus.
Sein Lebenswerk, das ihn noch weit über den Tod hinaus bekannt machte, waren die 1640 herausgegebenen Annales Circuli Westphalici - eine westfälische Geschichte von den Anfängen der Christianisierung Westfalens bis zur Gegenwart. Dieses in fünf Bänden zum Teil in lateinischer Sprache herausgegebene Werk enthält zahlreiche wertvolle Hinweise auf Riten aus der frühchristlichen Zeit, geographische Beschreibungen und genealogische Hinweise. So wurde das Werk 100 Jahre später von dem protestantischen Historiker von Steinen in dessen "Westfälische Geschichte" noch viel zitiert, andererseits jedoch verrissen: "Wenn der Inhalt des Buches mit der Aufschrift (hier-Titel ?) übereinstimmte, so könnte man sich sehr vieles davon versprechen, aber es fehlet daran bei weitem."
Es war jedoch nicht die Absicht von Hermann Fley-Stangefoll, lückenlose Geschichtsschreibung zu betreiben. Er wollte aus der Sicht der katholischen Kirche gegen die Reformation Geschichte beschreiben. Seine Westfälische Geschichte läßt bewußt entscheidende Ereignisse der Reformation fort und stellt den rechten katholischen Glauben - in den Mittelpunkt. Die Arbeit stand im Dienst der damals intensiv betriebenen Gegenreformation.
Die Familie Fley-Stangefoll war auch in Schwerte wegen ihrer streng katholischen Haltung bekannt. So wurde Hermann Fley-Stangefoll im 17. Jahrhundert als Vikar des St. Annen-Altars der St. Viktor-Kirche zu Schwerte geführt. Vermutlich ist es der Konsequenz dieser Familie zu verdanken, dass schon zur Mitte des 17. Jahrhunderts wieder eine katholische Gemeinde in Schwerte bestand.
Pastor Johann Christoph Friedrich Bährens kam 1789 nach Schwerte und rückte in eine der drei Pfarrstellen zu St. Viktor ein. Der 1765 in Meinerzhagen geborene Pastorensohn war bis 1803 mit der Erziehung der Schüler im hiesigen Progymnasium betraut. Bährens unterrichtete mit großer Freude - zumal er als hochgebildeter Mann in allen Wissenschaften bewandert war. Er lehrte u.a. Griechisch, Latein, Hebräisch, Französisch, Geschichte, Philosophie, Theologie, Mathematik, Physik, Chemie, Rhetorik und Pädagogik.
Seit 1803 arbeitete er eng mit den damaligen Bürgermeistern zusammen. U.a. setzte er 1818 die Einrichtung eines Arbeitsdienstes für alle Bürger in Schwerte durch. Ziel dieser Aktion war die Beschaffung von Arbeitskräften für die Bepflasterung der Straßen der Stadt. Nach vier Jahren war Schwerte durch die von Bährens und Mitsdörffer ins Leben gerufene Selbsthilfe eine saubere Ackerbürgerstadt geworden.
Als "Kämpfer für die Volkgesundheit" machte sich Bährens schon 1802 einen Namen. Damals impfte er in Schwerte und Umgebung alle Bürger gegen die Pocken. Wie weit Bährens damit seiner Zeit vorausgeeilt war, ist daran zu erkennen, daß der preußische Staat 1837 die erste Impfaktion durchführte.
1822 wurde auf sein Betreiben der neue Friedhof (heute Stadtpark) eröffnet. Dieses Ereignis hat seine eigene Tragik, da Bährens damals schon seine Frau und seine jüngste Tochter verloren hatte. Die Gebeine seiner Frau (gestorben 1810) ruhen auf dem alten Kirchhof an der St. Viktor-Kirche. Die längst verwüstete Grabstätte ist heute an dem stark verwitterten Grabstein zu erkennen. Es handelt sich um eine etwa 1,60 Meter hohe Säule aus Ruhrsandstein, die mit einem bemerkenswerten Relief versehen ist. Es stellt eine Rose dar, die durch den Sinnspruch "So war sie" erläutert wird. Demnach muß Christine Elisabeth Charlotte Bährens zwar so schön wie eine Rose, offenbar aber auch "stachelig" gewesen sein...
Die zahlreichen Verdienste und Eigenschaften des Doktors der Medizin und Philosophie, des badischen Hofrats und Trägers des Roten Adlerordens zu würdigen, bedürfte ausschweifender Erklärungen. Gewürdigt wird dieser für Schwertes Entwicklung im 19. Jahrhundert wichtige Mann heute noch durch eine Gedenktafel an dem Haus an der Kötterbachstraße und nicht zuletzt durch die Patenschaft für eines der beiden Schwerter Gymnasien.
Christine Elisabeth Charlotte Bährens ist in Mainerzhagen geboren und am 17.04.1810 in Schwerte gestorben. Sie war Mutter von acht Kindern und verheiratet. Ihr Schwiegervater war zunächst gegen die Ehe seines Sohnes mit Christine.
Friedrich Bährens war in Schwerte Pfarrer, Chronist, Forscher, Arzt und Lehrer und wurde von seiner Frau stets unterstützt, selbst als sie an Tuberkulose erkrankte. Ihr zu Ehren entwarf Friedrich Bährens eine Skulptur, die ihr Portrait zeigt und an eine Frau erinnert, ohne die ihr Mann nicht so weit gekommen wäre, wie er es ist. Portraits des Ehepaares können im Ruhrtalmuseum begutachtet werden.
Pfarrer Karl Niepmann, am 17. Mai 1802 in Barmen geboren, 1827 Pastor der reformierten Gemeinde Schwerte. Er folgte Bährens als Schwerter Chronist, jedoch setzte er dieses Amt nicht über 1840 hinaus fort.
Am 26. April 1877 feierte er sein 50jähriges Amtsjubiläum. 1879 wurde er Ehrenbürger der Stadt Schwerte. Er starb am 24. Dezember 1882. Er veröffentlichte Predigte sowie 1861 ein Buch über "Die Kindererweckung zu Elberfeld aus dem Jahre 1816".
Franz Leopold Heinrich Engelbert Schütte, geb. am 13. November 1804 in Bausenhagen, gestorben am 19. November 1883 in Schwerte. Wie die Pfarrer Bährens, Niepmann und nach ihm Ohlig machte sich auch Leopold Schütte um die lokale Geschichtsschreibung verdient.
1874 veröffentlichte er die erste Kirchengeschichte der Stadt Schwerte. Anläßlich seines 50jährigen Amtsjubiläums wurde ihm - gemeinsam mit seinem reformierten Amtsbruder Niepmann - die Ehrenbürgerschaft der Stadt Schwerte verliehen. Leopold Schütte war 1829 in die dritte Pfarrstelle der lutherischen Gemeinde gewählt worden. Von 1849 bis 1879 war er in dieser Gemeinde erster Pfarrer.
Engelbert Eduard Mitsdörffer, Sohn des Schwerter Bürgermeisters Engelbert Ernst Mitsdörffer, 1849 bis 1858 Bürgermeister in Schwerte, geboren am 16. Januar 1816, gestorben an Lungentuberkulose am 6. Dezember 1858.
Engelbert Eduard Mitsdörffer trat 1849 an der Spitze der Bürgerschaft mutig für die Verfassungsbewegung in Deutschland ein. 1853 wurde auf sein Betreiben die Sparkasse zu Schwerte und Westhofen gegründet. Der erste Rendant der Kasse war der Lehrer Weißgerber - wie Mitsdörffer ein "48er".
Dr. Bährens und Engelbert Ernst Mitsdörffer (1789 bis 1864) hatten seit dem Amtsantritt Mitsdörffers als Bürgermeister im Jahre 1812 eng zusammengearbeitet. Straßen wurden gebaut, das Gesundheitswesen verbessert, das Armenhilfswesen neu organisiert, das Stadtarchiv gesichtet. Sohn Engelbert Eduard ließ sich durch dieses Wirken für seine Amtszeit wesentlich anregen.
Zu Schwerte in der Ostenstraße 18 steht heute noch sein Elternhaus. Hier wurde Theodor Fleitmann am 20. Juni 1828 geboren. Nach dem Besuch der Provinzialgewerbeschule in Hagen studierte er seit 1845 an der Universität Gießen Chemie und promovierte 1850 zum Dr. phil. nat. Einer seiner Lehrer war der berühmte Justus von Liebig.
Zu Beginn der 1850er Jahre hatte Theodor Fleitmann die Leitung der Iserlohner Nickelhütte (vormals Herber) angenommen. Nach kurzer Zeit schon war er als Teilhaber in das Unternehmen eingetreten und übernahm später - mit dem jungen Iserlohner Kaufmann Heinrich Witte - den Betrieb unter dem Firmennamen Fleitmann & Witte. 1869 erwarb Th. Fleitmann Grundstücke am Bahnhof in Schwerte.
Noch im gleichen Jahr wurde hier der Grundstein für die Schwerter Nickelfabrik gelegt. 1870 wurde die erste Schmelzhütte mit einem Poch- und Stampfwerk, einer Mühle sowie 3 Rost- und 4 Kuppelöfen angelegt. Fleitmann testete hier neuartige Nickellegierungen. Schon 1871 erhielt er den Auftrag, die Rohlinge der ersten deutschen Nickelmünzen zu fertigen. Das Nickelkleingeld war bald schon als "Fleitmännchen" ein Begriff.
1875 war die Belegschaft auf 125 Arbeiter angewachsen. Eine bahnbrechende Erfindung, die Theodor Fleitmann 1877 gelungen war, wurde zum Ausgangspunkt für die Entwicklung der Nickelindustrie in der gesamten Welt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es nicht möglich gewesen, das allen mechanischen Verformungen sich widersetzende Nickel duktil und schweißbar zu machen. Durch die Fleitmannsche Erfindung konnte Nickel nun sowohl kalt als auch heiß verformt und verarbeitet werden.
Ein Jahr nach der Erfindung waren bereits die ersten nickelplattierten Flußstahlbleche auf dem Markt. Damit beherrschten die Fleitmannschen Werke neben dem sächsischen Nickel den gesamtenNickelmarkt. 1901 gab Theodor Fleitmann die Leitung seines auf über 1.000 Beschäftigte angewachsenen Werkes ab. Er wollte sich nur noch der persönlichen Bildung - insbesondere dem Studium des klassischen Altertums zuwenden. 25.10.1904 starb er an den Folgen eines Schlaganfalls.
Bürgermeister in Schwerte 1867-1898. Er hatte großen Anteil an die Modenisierung Schwertes.
Für das große Ansehen, das Mönnich in Schwerte gewann, spricht, das man ihn 1890 zu Bürgermeiste auf Lebenszeit wählte. Wegen der bismarkischen Schulpolitik hatte er mit den hiesigen Katholiken manche Auseinandersetzung auszufechten.
Friedrich Heinrich Julius Wilhelm Dieckerhoff wurde am 18. Oktober 1835 in Lichtendorf bei Schwerte geboren. Er besuchte die Schule in Schwerte und studierte anschliessend an der Tierarzneischule in Berlin. Seit 1870 war er Lehrer an der Tierarzneischule und von 1892 bis 1895 sowie 1898 bis 1900 war er Rektor der Institution.
Dieckerhoff wurde während seiner Zeit in Berlin einer der bekanntesten und brerühmtesten Tierärzte. Eine bronzene Porträtbüste von Dieckerhoff schuf 1906 Prof. Ernst Herter. Sie steht im Innenhof der Tierarzneischule auf einer 1,50 m hohen Granitstele, in die ein Äskulapstab eingraviert ist. Er starb in Berlin am 13. Dezember 1903.
Zu seinen Veröffentlichungen gehören:
Der gebürtige Kölner entwickelte sich zum "Schwerter Original". Wilhelm Neuber (05.03.1857 bis 18.07.1935) war ein in Schwerte angesehener Kaufmann und Schützenbruder. 1887 schloß er mit einigen Bürgern eine Wette ab. Er würde noch im gleichen Jahr eine eigene Postanstalt in Schwerte eröffnen und Schwerter Briefmarken drucken lassen. Tatsächlich hatte das Reichsgesetz für das Postwesen eine Lücke. Danach war es nicht verboten, Privatpostanstalten für den Briefverkehr in Städten zu eröffnen.
Um die Wette nicht zu verlieren, begab sich Wilhelm Neuber zur Druckerei Braus in der Großen Marktstraße und ließ Bnefmarken wie auch Postkarten für die Schwerter Stadtpost drucken. Chef dieser Postanstalt war "Privatpostmeister Neuber". Die einzige Angestellte war seine Hausmagd. Sie mußte - soweit ein Brief zu befördern war - die Post austragen.
Nach zwei Jahren schon ließ niemand mehr in Schwerte seine Briefe innerhalb der Stadt durch die Neubersche Post befördern. Doch fanden die Briefmarken des "Postmeisters" reißenden Absatz. Das Sammeln von "Privatpostwertzeichen" war damals ein weit verbreitetes Hobby; denn in 66 anderen deutschen Städten waren ähnliche "Postanstalten" gegründet worden.
Wilhelm Neuber wohnte in der Bahnhofstraße. Hier lebte es sich recht angenehm, denn die Straße war damals noch mit Bäumen besetzt. Dennoch ärgerte sich Neuber über die fehlende Straßenbeleuchtung. Nun wurde im Herbst das von den Straßenbäumen fallende Laub zu kleinen Häufchen am Gehweg zusammengefegt. Diese "Häufchen" lagen wochenlang am Straßenrand, ohne daß sich ein Müllkutscher ihrer erbarmt hätte. Das war selbst dem guten Wilhelm Neuber zu viel. Er kaufte ein paar Dutzend Kerzen, steckte jedem Laubhaufen ein Kerzlein auf und inszenierte so die "erste Straßenbeleuchtung in Schwerte". Was heute eine Ordnungswidrigkeit - ja eine Brandstiftung - wäre, rief damals nur schallendes Gelächter hervor.
Geboren und gestorben in Schwerte setzte sie sich für die Bildung junger Mädchen ein.
Mädchen, die bei Johanna Reifenberg Bildung erfahren haben, brauchten kein Zeugnis, sondern lediglich ihre Referenz. Sie war im Vorstand des roten Kreuzes und es wurde gesagt, dass dieser Beruf ihrer Berufung entsprach. Im späteren Alter war sie Mitbegründerin der Mütterberatung und vermittelte jungen Frauen gutes Benehmen.
Sophie Ludwig ist von 1887-1930 Lehrerin in Schwerte. Sie schwang nicht, wie damals durchaus üblich, den Rohrstock, sondern prägte mit dem ihr eigenen Humor nachhaltig den Schulalltag.
1919 zog sie zusammen mit Luise Elias ins Stadtparlament ein und blieb bis 1931 politisch aktiv. Überall erfreute sich Sophie Ludwig größter Beliebtheit. Als Lehrerin war sie unverheiratet, denn bis 1919 galt das Lehrerinnenzölibat, dass eine Heirat untersagte. Landläufig galt auch weiterhin die Meinung, dass Bildung zur Unfruchtbarkeit führen würde. Sophie Ludwig schaffte es allerdings auch bestens ohne einen Mann an ihrer Seite erfolgreich zu sein. In der Schule kümmerte sie sich mit Vorliebe um kleine Mädchen der ersten und zweiten Klasse und viele Mütter bemühten sich, ihre Kinder bei Fräulein Ludwig einschulen zu lassen.
Am 23. November 1865 wurde Lorenz Schnurbus in Titmaringhausen im Sauerland
geboren. Sein Werdegang:
Am 13. September 1898 bekam er seine Berufung zum Pfarrer in Schwerte als Nachfolger von Pfarrer Hennecke. Er war verantwortlich u.a. für:
Am 1. Juli 1933 wurde er wegen schwerer Krankheit pensioniert. Am 27. Juli des Jahres 1935 verkündeten die Glocken den Tod des Pfarrers. 45 Priester und über 50 000 Kinder, Frauen und Männer im Trauerzug und an den Straßenrändern gaben dem geachteten und beliebten Pfarrer von St. Marien das letzte Geleit zum Friedhof auf dem er als erster Priester unter dem großen Kreuz bestattet wurde
Agnes Tütel war leidenschaftliche Lehrerin. Sie absolvierte 1872 ihr Lehrerinnenexamen in Wuppertal und studierte Französisch in Brüssel, wo sie ebenfalls Deutschlehrerin war.
Sie leitete mehrere Schulen, die da wären: private Töchterschule in Schwerte, die städtische Höhere Mädchen Schule sowie die staatlich anerkannte Höhere Mädchenschule in Schwerte. Von 1914 bis 1918 leitete sie das Rote Kreuz und die Mütterberatung. 1922 verfasste sie eine umfangreiche Chronik der Schwerter Töchterschule in Sütterlin-Schrift.
Luise Elias wuchs als hochbegabtes jüdisches Kind in Rheda mit fünf Geschwistern auf. Ein Studium hatte sie nicht begonnen, da sie früh den Kaufmann und Repräsentanten der jüdischen Gemeinde, Sally Elias, heiratete.
Luise Elias veröffentlichte zeitgenössische Verse in der Schwerter Zeitung und ebenfalls ein Gedicht zum "Frauenkongress". 1919 ist sie Rednerin zum Thema "Antisemitismus und Wahlagitation" und nimmt im selben Jahr ihr Wahlrecht als Frau wahr. Politisch hoch engagiert zieht sie 1919 als erste weibliche Stadtverordnete mit Sophie Ludwig (Zentrum) für die SPD ins Schwerter Stadtparlament ein und wird als erste Frau in den Magistrat gewählt. Ihr Leben lang setzte Luise Elias sich für die Gleichberechtigung ein.
Als Oberlehrer am Gymnasium wirkte Paul Feldhügel, dessen Interessen weit über die Schule hinausreichten. Der gebürtige Magdeburger kam 1903 an das Schwerter Progymnasium.
Die am 28. Februar 1906 eröffnete Volksbibliothek, die im Alten Rathaus unterkam, verdankt ihre Entstehung seiner Initiative. Schon 1890 hatte die Kreisbibliothek Hörde in Schwerte und Westhofen Zweigstellen eingerichtet. Nach Dortmunder Vorbild baute Feldhügel die gebührenfreie Volksbibliothek auf. 1911 erschien ein 120seitiger Katalog, der rund 2.500 Bände nachwies.
Zwischen 1906 und 1911 vermerkte Feldhügel 37.609 Ausleihen. Er wirkte ehrenamtlich als Stadtarchivar und begann in dieser Eigenschaft, die Stadtgeschichte aufzuarbeiten, über die er seit 1905 meist sehr quellennah in der "Schwerter Zeitschrift" und im "Evangelischen Sonntagsblatt" berichtete. Der Wunsch, "eine umfassende Stadtgeschichte und ein Urkundenbuch der Stadt Schwerte" im Druck vorzulegen, blieb ihm versagt, weil er mit 61 Jahren früh starb.
Heinrich Maag war neben Paul FeldhügeI, Norbert Kaufhold, Rektor Kraas und Museumsleiter Josef Spiegel einer der großen Lokalhistoriker in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.
Er räumte als erster Schwerte mit der Vorstellung auf, dass die Stadt schon 1242 erste Privilegien erhalten hatte. Mit seinen teilweise provokanten Theorien hat er der Stadtgeschichtsschreibung wesentliche Impulse gegeben.
Albert Knülle (26.03.1878 - 06.02.1961) war der beliebteste Heimatdichter seinerzeit in Schwerte. Seine Dichtung strahlte Humor, Bodenständigkeit, Deftigkeit und Herzenswärme aus.
An seinem Geburtshaus in der Mühlenstraße 22 ist eine Gedenktafel angebracht. Seine Gedichte erschienen häufig in der Schwerter Zeitung und waren oft spöttische Beobachtungen lokaler Geschehnisse.
Pfarrer Paul Ohlig, geboren am 22. Juni 1881 in Barmen, gestorben am 18. Dezember 1956 in Schwerte. Paul Ohlig wurde 1908 als Synodalvikar in Radevormwald ordiniert.
Er diente von 1909 bis 1911 als Hilfsprediger in Wermelskirchen und Barmen sowie als Gefängnisgeistlicher in Dortmund. Von 1911 bis 1946 wirkte er als Pfarrer in Schwerte. Während des I. Weltkrieges führte Paul Ohlig eine Chronik für seine Gemeinde, die 1922 als "Kriegschronik und Heldenbuch" der Nachwelt hinterlassen wurde. Weitere Veröffentlichungen - vorwiegend historischen Inhalts - folgten. Zwei Jahre vor seinem Tode veröffentlichte er das Gedenkbuch zur 400-Jahrfeier der Reformation in Schwerte. Auch ist ihm die Entdeckung des gotischen Freskos, der Kreuzigungsgruppe in der St.-Viktor-Kirche, zu verdanken.
Schwertes "letzter Postillon" Hermann Neubauer (30.10.1885/Ippenhausen bis 03.01.1944/Kassel).
Hermann Neubauer lenkte am 30. September 1910 die letzte Postkutsche von Schwerte nach Iserlohn. Vom 1912 bis 1914 war er am Postamt in Qindao (Tsingtau) in China beschaftigt und anschließend bis 1919 im Inneren Chinas. Ab 1919 fand er wieder Beschäftigung in Deutschland am Postamt in Kassel.
Karl Gerharts hatte in der Schwerter Stadtverordnetenversammlung das Amt des Vorstehers inne. Er engagierte sich gewerkschaftlich. Karl Gerharts wurde am 9. August 1892 in Schwerte geboren. Von 1925-33 war er Vorsitzender der Filiale Schwerte der sozialdemokratischen Partei Deutschlands und gleichzeitig Vorsitzender des Distriktes.
Er war Mitglied des damaligen Kreistagesim Landkreis Hörde undnach dessen Auflösung 1929 Abgeordneter des Kreistages Iserlohn und Mitglied des Kreisausschusses. Seine kommunalpolitische Tätigkeit als Stadtverordneter in Schwerte reichte von 1924 bis 1933. Er engagierte sich auch gewerkschaftlich und war bis 1933 Betriebsratsmitglied bei den Vereinigten Deutschen Nickelwerken.
Am 22.8.1944 wurde er mit mehreren Leidensgenossen auf einen Lastwagen"verladen" und nach Hohenlimburg-Reh gebracht. Während die meisten der 209 Inhaftierten im September wieder entlassen wurden, brachte man 19 von ihnen zurberüchtigten Dortmunder Steinwache. Von hier führte der Weg nach Sachsenhausen, Dachau, Bergen-Belsen und inandere berüchtigte Konzentrationslager.
Für Karl Gerharts wurde ein dunkler Barackenraum in Eckernförde im dortigen Konzentrationslager zur letzten Station seines Lebens. Er starb dort an Auszehrung und Krankheit infolge der unmenschlichen Haftbedingungen. Wenige Stunden nach seinem Tod wurde sein Leichnam verbrannt. Das Andenken dieses aufrechten Mannes wird lebendig gehalten in seiner Heimatstadt Schwerte durch einen Gedenkstein auf dem Waldfriedhof und die ihm gewidmete Straße.
Friedrich Kayser, am 05.03.1894 in Iserlohn geboren, war der erste Lehrer in Schwerte, der im Bereich der Sonderpädagogik (früher Hilfsschule) tätig war. Der Namensgeber der Schwerter Schule, unterhielt enge Kontakte zum Kern der Männer des 20.07.1944. Das geht aus Aufzeichnungen eines politischen Freundes und Weggefährten hervor. Kayser ist nach dem Urteil von Historikern zu den „bedeutendsten Persönlichkeiten der demokratischen Linken der Weimarer Republik“ zu zählen.
Der „Hilfsschullehrer“ gehörte der Dortmunder pazifistischen Widerstandsgruppe um Wilhelm Gersdorff und Dr. Emil Figge an. Dieser Kreis aus sozialdemokratischen Intellektuellen, Pädagogen und Pazifisten hatte die Erfolgsaussichten eines Staatsstreichs erörtert und bereits 1943 ein Staatsprogramm für die Zeit nach dem Nationalsozialismus erarbeitet. Über die Putschpläne der Generäle war man relativ gut informiert. Gustav Kettel, wichtigster Kurier des Widerstandskreises, hielt sich ab Mai 1944 für den Staatsstreich bereit.
Kayser hatte gleich zu Beginn der Nazidiktatur wegen seines Engagements in der Deutschen Friedensgesellschaft seine Stelle als Schwerter Sonderschullehrer verloren. Sein Gesinnungsgenosse Kettel, den er durch die Dortmunder Gruppe kennengelernt hatte, betrieb ein florierendes Geschäft für Großkücheneinrichtungen. Kaysers berufliche Position als „Prokurist“ in Kettels Unternehmen ermöglichte dem Schwerter, relativ ungestört Kontakte zu verschiedenen Widerstandsgruppen aufzunehmen. Sein organisatorisches Geschick erwies sich hierfür als ausgesprochen vorteilhaft. Neben seinen Verbindungen den Männern des 20. Juli blieb er im Gespräch mit politischen Freunden und Weggefährten der von den Nationalsozialisten zerschlagenen Deutschen Friedensgesellschaft. Obwohl von der Gestapo offenbar ständig beschattet, konnte er dennoch politische Fäden zu katholischen Kulturpolitikern und Lehrern knüpfen. Er brachte sich auch ein als Kurier eines über die Niederlande abgewickelten risikoreichen Kurierdienstes für die Freiheitskämpfer des Spanischen Bürgerkriegs. Und er war da, wenn es galt, Verfolgte zu retten und Juden vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Friedrich Kayser, 1894 als Sohn des Schuhmachers Anton Kayser in Wandhofen geboren, war von 1914 bis 1918 Soldat an der Ostfront. Durch seine Erlebnisse in den „Stahlgewittern“ des „Großen Krieges“ kehrte er als Pazifist und Kriegsgegner in die Heimat zurück, gründete die Schwerter Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft, wurde 1924 Vorstandsmitglied des Westdeutschen Landesverbandes der DFG und löste 1929 Fritz Küster als ersten Vorsitzenden des Landesverbandes ab. Mit und neben Fritz Küster prägte er die kämpferische pazifistische Politik der Friedensgesellschaft bis zu deren Auflösung 1933 durch die Nationalsozialisten. Fritz Küster resümiert, der Aufbau der Bewegung in Westdeutschland sei ohne Friedrich Kayser nicht denkbar gewesen.
In einer öffentlichen Versammlung im März 1928 bei Schwerte sprach Kayser über das Thema „Hakenkreuz und Stahlhelm sind Deutschlands Untergang“. Mit dieser Agitationsformel übernahmen die pazifistische Zeitung „Das Andere Deutschland“ sowie der Westdeutsche Landesverband der DFG bis 1933 die Führung im antifaschistischen Abwehrkampf. „Das Andere Deutschland“ war die politisch einflussreichste pazifistische Zeitschrift der Ersten Republik, Kayser und Küster die „beiden Säulen“ des in Hagen herausgegebenen Blattes. Ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift war Kurt Tucholsky.
Vom 30.06. bis zum 25.08.1933 war Friedrich Kayser im Polizeigefängnis im Rathaus Schwerte inhaftiert. My Kayser, die Ehefrau Friedrichs, konnte es kaum verwinden, dass ihr Mann aus politischen Gründen seine Lehrerstelle verloren hatte. Während seiner „Schutzhaft“ verstärkten sich ihre ohnehin depressiven Stimmungen. Sie nahm ihre beiden kleinen Töchter, die zwölfjährige Inge und die neunjährige Mathilde, mit in den Freitod. Gleich am nächsten Morgen, als die Tragödie bekannt wurde, kümmerten sich Fritz Marquis, Walter Elksnat, Arnold Menzel und andere Freunde aus Schwerte um den völlig verzweifelten Friedrich Kayser.
Am 12.03.1945 starb der Friedenskämpfer bei einem Bombenangriff auf Dortmund. Sein Freund und politischer Weggefährte Hein Herbers schreibt 1946 in einem Beitrag für „Die Friedens-Warte“: „Was bleibt uns, den Zurückbleibenden? Das verpflichtende Vorbild eines unbeugsamen Streiters für eine bessere und glücklichere Menschheit.“
Text von Alfred Hintz
Pastor Heinrich Kleinemeyer, geb. 10. Juni 1898 in Spradow, 1927 Hilfsprediger auf dem Höchsten (Errichtung der Kirche), seit 1929 Pfarrer in Schwerte, verstorben am 21. Juni 1948 in Schwerte.
An Pastor Kleinemeyer erinnert heute noch die Ruhrbrücke, die auf sein Betreiben schon im ersten Jahre nach dem Kriege wiederhergestellt wurde. Kleinemeyer, damals kommissarischer Bürgermeister der Stadt Schwerte, hatte die britischen Besatzungsbehörden dazu bewegen können, das für den Brückenbau erforderliche Material aus Beständen für den Bunkerbau zu beschaffen. Am 13. Juni 1946 wurde die "Kleinemeyer Friedensbrücke" eingeweiht.
Wie sich einst Pastor Bährens als Kritiker der napoleonischen Fremdherrschaft (1806 bis 1815) bekannt hatte, war Pastor Heinrich Kleinemeyer ein Gegner der Nationalsozialisten gewesen. Nach Kriegsende ernannten ihn die britischen Besatzungsbehörden zum kommissarischen Bürgermeister von Schwerte.
Kleinemeyer führte den von den Briten am 19. Dezember 1945 ernannten Rat der Stadt bis zur ersten freien Ratswahl nach dem Kriege (August 1946) an. Wegen seiner Lauterkeit und Tatkraft war er bei der Bevölkerung beliebt. Pastor Kleinemeyer räumte insbesondere die Hindernisse aus dem Wege, die sich der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Heizstoffen nach Kriegsende entgegenstellten.
Geboren im Rheinland und mit einer Ausbildung zur Fürsorgerin, nachdem sie das Staatsexamen für Säuglingspflege und Hauswirtschaft erlangt hatte, kam Grete Meißner 1927 nach Schwerte, um eine Stelle bei der Familienhilfe anzunehmen. Später leitete sie den Gemeindedienst für Innere Mission, Evangelischer Jugend und den Wohlfahrtsdienst.
In dieser Zeit um 1927 war die Arbeitslosigkeit in Deutschland sehr hoch und Grete Meißner kümmerte sich mit ganzer Kraft um die Bedürftigen. Während und auch nach dem zweiten Weltkrieg setzte sie sich für den Aufbau der Bahnhofsmission ein. Nach Ende des Krieges, kümmerte sie sich um vom Krieg geschädigte Familien, gab in den 50er Jahren Schneiderkurse, um das Upcycling und Recycling voranzutreiben und gründete eine Erziehungsberatungsstelle, während sie sich um straffällig gewordene Jugendliche kümmerte. 1965 erhielt sie die Verleihung der Wichern Plakette für verdienstvolles Wirken.
Josef Spiegel begründete 1933 mit Hilfe des damaligen Bürgermeisters Dr. Guttmann und des Heimatvereins Schwerte das Ruhrtalmuseum im historischen Rathaus an der Brückstraße.
Neben seiner über die Grenzen Schwertes hinaus anerkannten Tätigkeit als Sammler und Autor von Beiträgen zur Archäologie und Numismatik wirkte er in der Tradition von Dr. Bährens und Prof. Feldhügel als Sachwalter des Stadtarchivs.Im Herbst 1977 gab er die Leitung des Museums und des Stadtarchivs in jüngere Hände. Von den zahlreichen Auszeichnungen Josef Spiegels seien nur die Verleihung des Ehrenringes der Stadt Schwerte und die Mitgliedschaft in der Altertumskommission für Westfalen sowie das Bundesverdienstkreuz am Band erwähnt.
Schwester Bernadette war eine engagierte Ordensschwester, welche den Franziskanern in Salzkotten 1925 beitrat und ab 1927 im Schwerter Krankenhaus wirkte.
Sie war bei der Bevölkerung stets beliebt, hatte für Kinder immer eine Kleinigkeit zu Essen bei sich und war in allen möglichen Bereichen tätig, egal ob zur Vertretung für einen Messdiener, Hilfe im Armenhaus oder ihr Einsatz als Gemeindeschwester. Doch am meisten fiel sie durch ihre Mopeds auf, die sie nach dem mühelosen Bestehen ihrer Führerscheinprüfung alleine unter Männern, mit Stolz fuhr. Während der NS Zeit soll sie ebenfalls jüdischen Kindern geholfen haben; ihre Hilfsbereitschaft kannte keine Grenzen. Sie bekam in ihrem Leben vier Auszeichnungen als Wertschätzung für ihre Dienste am Nächsten, unter anderem das Bundesverdienstkreuz.
Klara Röhrscheidt hat sich ihr Leben lang mit der Kirche für Bedürftige eingesetzt.
1934 trat sie der Bekennenden Kirche bei, und hat sich von 1942-1945 in der Mütter- und Altenerholung eingesetzt, beim DRK mitgearbeitet und ist in die Familienhilfe eingetreten. Sie betreute den Kollektivverein der Rheinischen Missionsgesellschaft und war stellvertretene Vorsitzende des Jugendwohlfahrtsausschusses. Dem Ehrenamt widmete sie ihre Leidenschaft. 1950-1979 besaß sie den Vorsitz des Stadtverbandes der Frauenhilfe Schwerte und war in dieser Zeit von 1960-1976 Presbyterin. Gemeinsam mit Grete Meißner baute sie die Innere Mission (heute Diakonie) auf. Aufgrund dessen ist sie Trägerin des Kronenkreuzes in Gold der Diakonie. Außerdem rief sie den Besuchsdienst "Grüne Damen" ins Leben.
Ilse Rentzig war ein Opfer der nationalsozialistischen Diktatur. Ein Stolperstein erinnert heute vor den Rathausstufen an die Frau mit jüdischen Wurzeln, die mit einem französischen Kriegsgefangenen befreundet war.
Rentzig lebte bei ihren Adoptiveltern in Holzen und war sich ihrer jüdischen Wurzeln bewusst. Schon vor ihrer Verhaftung am 2.8.1942 lebte sie in ständiger Angst von den Nationalsozialisten abgeholt zu werden. Sie begann sich mit einem jungen französischen Kriegsgefangenen, der in derselben Nietenfabrik wie sie Zwangsarbeit leisten musste, zu treffen. Solche Kontakte waren zu der Zeit verboten. Nachdem der Geschäftsführer ihre Briefe gefunden hatte, informierte dieser umgehend die Kripo, die Ilse Rentzig abholte. Noch in derselben Nacht erhängte sie sich in ihrer Zelle, da sie keinen anderen Ausweg wusste.
Die erfolgreiche Schwerter Unternehmerin Margot Röttger-Rath studierte Volkswirtschaft in München und Freiburg und stieg 1948 in das Familienunternehmen ein.
Von 1952-1994 übernahm sie mit 32 Jahren die Leitung der Wilhelmshütte. Ihr war es sehr wichtig, nicht mit "Fräulein" angesprochen zu werden, sondern mit "Frau", obwohl sie ihr Leben lang nicht geheiratet, keine Familie gegründet und sich voll und ganz der Firma gewidmet hat.
Ilse Maria Wuttke, geboren in Dortmund, wurde Lehrerin an der Friedrich-Kaiser Schule in Schwerte.
Sie setzte sich für junge Menschen ein und hat stets zukunftsorientiert gehandelt. Sie schaffte es, ein starkes Gemeinschaftsgefühl bei ihren Schülern hervorzurufen und war bei allen beliebt. 1999 wurde das Wohnhaus am Alten Dortmunder Weg als Hospiz "Ilse-Maria-Wuttke-Haus" eingeweiht.
Rosel Juliane Linner wurde gebürtig in Schwerte geboren und hat ihr Abitur in Dortmund gemacht. Danach verbrachte sie ein Jahr im Reichsarbeitsdienst, studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Erlangen und nach 1945 studierte sie die Zeitungswissenschaften an den Universitäten Leipzig und Freiburg i.Br..
Anschließend an ihr erfolgreiches Studium vollzog sie 1949 ein Volontariat bei ihrem Vater Hans Linner, bei der "Schwerter Zeitung". Diese übernahm sie nach ihres Vaters Tod gemeinsam mit ihrer Schwester und führte die "Schwerter Zeitung" 1968 mit den "Ruhr Nachrichten" zusammen. Nicht nur als Journalistin war sie aktiv tätig, sondern auch als sachkundige Bürgerin im Ratsausschuss für internationale Begegnungen und die Städtepartnerschaften der Stadt Schwerte. Im selben Jahr feierte sie das 100 Jährige Bestehen der "Schwerter Zeitung".
Ursula Sobelat war die erste weibliche Bürgermeisterin in Schwerte. Sie hat ihr ganzes Leben in der Stadt verbracht und sich in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt.
Zunächst schloss sie eine Ausbildung im Stahlwerk Ergste mit sehr guten Noten ab und arbeitete dort 42 Jahre im Rechnungs- und Finanzwesen. Ihr Vater wurde im Herbst 1945 von der britischen Militärregierung zum Bürgermeister ernannt, weshalb sie schon früh mit Politik konfrontiert wurde und sich dann 1968 dafür entschied, der SPD beizutreten. Von 1975-1999 war sie Mitglied der SPD Fraktion in Schwerte und von 1992 bis 1999 die erste weibliche Bürgermeisterin. Diese Stelle füllte sie voll und ganz aus, war mit über 12 Arbeitsstunden pro Tag sehr beschäftigt und wurde für ihre Meinung und ihre Stellung sehr geschätzt.
Als hauptberufliche Architektin, die in Wetzlar aufgewachsen und in Schwerte verstorben ist, setzte sie sich für die Anerkennung weiblicher Architektinnen ein. Ihr Leben lang besaß sie eine imposante Persönlichkeit, mit der sie ihre vis-a-vis beeindruckte.
Ihr starker, emanzipierter Charakter ging Hand in Hand mit ihrem ebenfalls auffallen Äußeren, man nenne die schillernde Schminke, ihre rüstungshafte Kleidung sowie ihre kurz geschnittenen Haare. Zur Architektur kam sie erst nach einer Metallographieausbildung. In Architektenkreisen immer noch bekannt veröffentlichte sie das Buch "Architektinnen. Ideen, Projekte, Bauten", das sie voller Überzeugung schrieb. In Schwerte fand sie nach vielen Jahres des Berufsortswechsels endlich ihr zu Hause, in dem sie das Gefühl hatte "angekommen zu sein".
Kurzbiografie
Rosemarie Trockel (*1952 in Schwerte) lebt und arbeitet in Köln. Sie studierte 1974 - 1978 bei Werner Schriefers an der Fachhochschule Köln, den ehemaligen Kölner Werkschulen. 1983 hatte sie ihre ersten Galerieausstellungen bei Monika Sprüth in Köln und Philomene Magers in Bonn, 1985 die erste Museumsausstellung im Rheinischen Landesmuseum Bonn.
Ihre Werke fanden auch in den USA zunehmende Beachtung und wurden 1988 im Museum of Modern Art, New York, 1991 im Museum of Contemporary Art, Chicago, und im Institute of Contemporary Art in Boston gezeigt. Außerdem war sie an zahlreichen Ausstellungen in Europa vertreten. 1999 bespielte sie als erste Künstlerin den deutschen Pavillion auf der Biennale Venedig und war 2013 erneut beteiligt. 1997 und 2012 nahm sie an der documenta in Kassel teil.
Ihre letzten vielbeachteten Einzelausstellungen seit 2010 waren in den folgenden Museen zu sehen:
Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen war sie 2011 Trägerin des Kaiserrings der Stadt Goslar und erhielt 2014 den Roswitha Haftmann-Preis in Zürich.
*autorisierte Freigabe Sprüth Magers Berlin London