Stadtentwicklung in Schwerte

Überplanung Spielplatz und Freizeitanlage Lichtendorfer Straße

Der Spielplatz an der Lichtendorfer Straße besitzt eine hohe Bedeutung für das Schwerter Stadtgebiet. In der Vergangenheit war der Spielplatz ein beliebter Treffpunkt, nicht nur für die Bewohner*innen der Schwerter Innenstadt. Aufgrund seiner Flächengröße von ca. 6.000 m² (inkl. Bolzplatz), seines Angebotes für unterschiedliche Altersgruppen sowie der Größe des Einzugsgebietes, übernimmt der Spielplatz an der Lichtendorfer Straße die Funktion eines Stadtteilspielplatzes.

Eine Kieselrotbelastung in Teilbereichen der Fläche hatte im Jahr 2018 eine komplette Schließung des Spielplatzes zur Folge. Parallel zu der Planung des Spielplatzes läuft aktuell ein Sanierungsverfahren, welches im 2. Quartal 2022 durchgeführt wird und die Voraussetzung für die Umgestaltung der Fläche bildet.

Als Grundlage für die Planung wurde ein zweistufiges Beteiligungsverfahren durchgeführt.
Im November/Dezember 2021 wurden alle Bewohner*innen der Kreinbergsiedlung, Kitas in der Umgebung, die OGS der Heide- und Albert-Schweitzer-Schule, alle weiterführenden Schulen, das Kinder- und Jugendparlament, Tor7 des VSI und der Seniorentreff der Diakonie in der Kreinbergsiedlung sowie die AG Inklusion angeschrieben und über den Beteiligungsprozess informiert. Weiterhin wurden alle Bürger*innen mittels digitaler und analoger Pressemedien über das Beteiligungsverfahren in Kenntnis gesetzt.

Alle Interessierten hatten, neben der Darstellung auf der Internetseite der Stadt Schwerte, die Gelegenheit sich Beteiligungsunterlagen im Büro der Eisenbahner Wohnungsgenossenschaft Schwerte e.G. abzuholen. So konnten die Kleinkinder ihre Ideen auf einem Malbogen und die Jugendlichen und Erwachsenen mittels Fragebogen einreichen. Am 10. Dezember 2021 bestand darüber hinaus die Gelegenheit, sich vor Ort im Rahmen einer Präsenzveranstaltung an der Spielplatzfläche über die Planungsabsichten zu informieren und Anregungen einzureichen.

Im Zuge der Beteiligung gingen einige Ideen und Anregungen für die Neugestaltung des Spielplatzes ein. So wurden insbesondere die klassischen Spielgeräte, wie eine Rutsche, Hangel- und Kletterelemente, Schaukeln oder ein Sandkasten gewünscht. Aber auch eine Seilbahn wurde häufig von den teilnehmenden Kindern genannt. Von den meisten Personen wird die geplante Anlage ganzjährig genutzt, überwiegend zusammen mit Freunden oder der Familie. Als Tätigkeiten, die zukünftig dort durch Jugendliche und Erwachsene vorgenommen werden, wurden „Fußball“ und „Tischtennis“ spielen sowie „Entspannen“ und „Freunde treffen“ am häufigsten genannt.

Auf Grundlage der eingegangenen Ideen und Anregungen wurde ein Vorentwurf erstellt, der vor Ort am Spielplatz Lichtendorfer Straße durch Mitarbeiter des Planungsamtes und B.S.L. Landschaftsarchitekten in einer zweiten Präsenzveranstaltung am 11.03.2022 vorgestellt wurde. Der Termin wurde durch die Presse bekannt gemacht. Alle Interessierten hatten die Gelegenheit Fragen zu stellen und weitere Anregungen zu geben. Der Plan wurde ebenfalls im Büro der EWG bis zum 25. März ausgestellt. Der 25. März galt zudem als Frist für die Einreichung weiterer Anregungen. Auch das Kinder- und Jugendparlament ist im weiteren Verlauf beteiligt worden.

Insgesamt wurde die Planung sehr positiv aufgenommen, sodass nur wenig zusätzliche Anregungen eingingen. So gingen insbesondere von Seiten der AG Inklusion noch Anmerkungen zu ausreichend breiten Gehwegen, alten- und behindertengerechten Sitzmöbeln, kontrastreichen Mülleimern, einer Toilettenanlage und einer Beleuchtungsanlage ein.

Der Entwurf sieht die Einteilung der Fläche in drei thematische Bereiche vor. Der westliche Teil bildet den eigentlichen Kinderspielplatz, welcher in einen Kleinkindspielplatz nördlich der zentralen Wegeführung sowie die größere Spielplatzfläche für ältere Kinder südlich des Weges zoniert ist. Mittig der Fläche liegt das Sport- und Fitnessareal, das insbesondere Angebote für Jugendliche und Erwachsene bieten wird. Den östlichen Abschluss bildet schließlich die Parkanlage. Hier werden in erster Linie ältere Nutzergruppen angesprochen. Grundsätzlich sollen die einzelnen Themenbereiche keine räumlichen Grenzen aufweisen, sodass eine Zusammenführung der unterschiedlichen Nutzer- und Altersgruppen gewollt und beabsichtigt ist.

Auf dem nördlich gelegenen Kleinkindspielplatz bildet das zentrale Element eine Spielkombination mit unterschiedlichen Spielfunktionen, welche die motorischen Fähigkeiten der Kleinkinder fördern und stärken, wie z.B. Sandspielgeräte. Weiterhin wird die Spielkombination auch klassische Elemente, wie eine Rutsche anbieten. Der Sand wird an dieser Stelle aus Spielsand bestehen, der sich besonders zum Matschen und Formen eignet. Ergänzt wird das Angebot durch eine Nestschaukel und Wackeltiere. Die Nestschaukel wird aufgrund des fugenlosen Fallschutzbelages auch mit Rollstühlen anfahrbar sein. Aufgrund des Zusammenhangs zur Kreinbergsiedlung wird im Kleinkindbereich das Thema „Eisenbahn“ bei den Spielgeräten teilweise aufgenommen.

Der südliche Spielbereich spricht in erster Linie die älteren Kinder an und bietet eine Vielzahl an Kletter-, Balancier-, und Rutschmöglichkeiten. Auch hier sind zusätzlich noch Sandspielgeräte vorgesehen. Die Spielebene 1 wird ebenfalls mit einem fugenlosen Fallschutzbereich hergestellt, sodass auch in diesem Bereich die Nestschaukel und die Hangrutsche mit einem Rollstuhl angefahren werden können. Außerhalb der eigentlichen Spielfläche befinden sich weitere Balancierelemente, die den Startpunkt für ein "Kletterrennen" bilden können. Östlich an die Spielfläche angrenzend führt eine kleine, gekennzeichnete Fahrbahn um die zentral liegende Pflanzinsel, welche z.B. mit Bobbycars, Laufrädern aber auch Rollstühlen befahren werden kann. Die Spannung der "Rallyestrecke" wird durch den Abschnitt mit einer Wellenbahn erzeugt, der durch kleine Steigungen und Gefällesituationen die Strecke interessanter gestaltet. Ein Highlight des Spielplatzes ist die Seilbahn, die auch schon in der Vergangenheit ihren Standort auf dem Spielplatz an der Lichtendorfer Straße besaß.

Zentral gelegen befindet sich der Sport- und Fitnessbereich, der insbesondere ältere Zielgruppen ansprechen soll, aber natürlich auch für die kleineren Kinder Sport- und Bewegungsmöglichkeiten bereithält. Der ehemalige Bolzplatz wird durch ein neues Multisportfeld ersetzt. So kann die Fläche, neben Fußball, zukünftig auch für Basketball oder Handball genutzt werden. Neben dem Sportfeld befindet sich eine Calisthenicsanlage, an der Fitnessbegeisterte überwiegend durch die Nutzung des Eigengewichtes an den Geräten trainieren können. Für Skater, Tretroller-, Rollstuhlfahrer etc. wird es zukünftig bespiel- und befahrbare Asphalthügel geben. Die Anlage wird als Ergänzung der schon bestehenden Rohrmeisterei verstanden und soll insbesondere kleineren, evtl. ungeübten Kindern Möglichkeiten des Befahrens bieten. Aufgrund der geringeren Höhe, können die Asphalthügel auch von Rollstuhlfahrern mit Begleitung befahren werden. Ergänzt wird das Sportangebot durch eine Tischtennisplatte.

Im Osten der Fläche befindet sich die Parkanlage, die in erster Linie als Ort der Erholung- und Ruhezone verstanden wird. Allerdings gibt es auch an diesem Ort Möglichkeiten der Interaktion und Kommunikation, wie z.B. ein Freiluftschach. Weiterhin können die Tisch-Bank-Kombinationen als Spieltische, oder als Picknick-Bereich genutzt werden, oder einfach als Möglichkeit, um das Geschehen auf dem Spiel- und Sportplatz oder den angrenzenden Blühinseln und Blumenwiesen zu beobachten. Eine Tischkombination wird durch eine verkürzte Bank auch komfortabler mit dem Rollstuhl anfahrbar sein.

Auf der gesamten Anlage befindet sich eine Vielzahl an Sitzmöglichkeiten, die auf das jeweilige Ambiente einerseits und auf die unterschiedlichen Nutzergruppen andererseits abgestimmt sind. So sind z.B. Natursandsteine vorhanden, die als Spielflächeneinfassung dienen, aber auch als Sitzmöbel genutzt werden können. Zudem können sie auch beklettert werden. Im Park- und Kleinkindbereich befinden sich Tisch-Bank-Kombinationen, die von größeren Personengruppen genutzt werden können. Im Parkbereich ist eine Tisch-Bank-Kombination aufgrund der verkürzten Bank auch durch Rollstühle besser anfahrbar. Angrenzend zum Multisportfeld befinden sich zukünftig Sitzblöcke, die den Charakter einer kleinen Tribüne erzeugen sollen. Weiterhin sind an den Wegeführungen Sitzbänke verteilt, die auch stellenweise durch Aufstehhilfen ergänzt werden. Neben den Bänken sind befestigte Freiflächen vorgesehen, an denen auch Rollstuhlfahrer halten können.

Die Wegeführungen werden eine Breite von 2,50 m bis 3,00 m aufweisen, sodass sich der Fußwegeverkehr und Rollstuhlfahrer begegnen können, aber auch der Baubetriebshof mit Fahrzeugen die Fläche ausreichend befahren kann. An den Eingängen werden Fahrradabstellanlagen bereitgestellt, die beidseitig genutzt werden können. Die Einrichtung einer Beleuchtung wird aktuell vor dem Hintergrund der Kosten und möglicherweise auftretender Lärmemissionen in den Abendstunden geprüft, wäre vorrangig aber nur an der Sportanlage und deren Zugängen vorgesehen, sodass die Fläche auch im Herbst- und Winter in den Nachmittags-/frühen Abendstunden bespielt werden kann. Von einer flächigen Beleuchtung wird abgesehen, da der überwiegende Teil der Fläche in den Abendstunden nicht bespielt werden soll und die beleuchtete Hauptfußwegeverbindung sich an der Lichtendorfer Straße befindet.

Die derzeitige Nutzung des Containers, der derzeit durch das Sozialprojekt „Tor 7“ bespielt wird, ist noch nicht endgültig geklärt. Der Container soll jedoch sinnvoll in die Planung integriert werden.

Christian.Heppner(at)stadt-schwerte.de
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