Stadtteil Wandhofen

Der Ortsteil Wandhofen liegt westlich vom Zentrum der Stadt Schwerte. Man vermutet, dass die Ursprünge von Wandhofen auf eine fränkische Siedlung zurückgehen, die schon vor 1200 an der Ruhr entstanden ist. Die ersten schriftlichen Belege tauchen erst ab 1299 auf, als ein Johann de Wandhofen in der Dortmunder Bürgerliste aufgenommen wurde.

Die Nachkommen, die Familie Wandhoff, sind heute, 25 Generationen später, in ganz Deutschland und darüberhinaus verstreut. Aber das Familienwappen der ritterlichen Vorfahren ziert heute noch die Fahne des traditionsreichen Bürger-Schützen-Vereins 1628 e.V. "Königreich Wandhofen".

Bis zum Ende der Gutsuntertänigkeit Anfang des 19. Jahrhunderts war Wandhofen als bäuerliche Ansiedlung in Größe und Struktur fast unverändert geblieben. Danach reduzierte sich zunächst die Zahl der Höfe und die kleineren sog. "Kotten" verschwanden ganz. Mit der zunehmenden Industrialisierung in der Umgebung siedelten sich dann auch in Wandhofen immer mehr Arbeiter an, die ihre Arbeitsstätten in Industriebetrieben außerhalb des Dorfes hatten. So erweiterte sich allmählich das Dorfgebiet und dehnte sich immer mehr nach Süden aus. Zahlreiche Häuser entstanden an der Hagener Straße und südlich davon im Bruch-Gebiet, wo sich der neue Teil von Wandhofen, das sogenannte Unterdorf, zum reinen Wohngebiet entwickelte.

Ebenfalls südlich der Hagener Straße, kurz vor der Einmündung des Wannebaches in die Ruhr, befindet sich die ehemalige Wasserburg "Haus Ruhr", die für Geschichte und Moderne in Wandhofen steht. In dem 1455 errichteten Schloss befindet sich seit Ende der 1980er Jahre ein anerkanntes Lehrinstitut für Grafik-Design und Kunst, in der junge Designer und Künstler ausgebildet werden.

Im Innenhof von "Haus Ruhr" steht eine mehr als 350 Jahre alte Kastanie, die aus Vorderasien nach Mitteleuropa eingeführt wurde. Man bezeichnet sie als "Urkastanie", von der alle anderen Kastanien im Raum Schwerte abstammen.