Stadtteil Villigst

Villigst war bereits seit der Bronzezeit bewohnt und spielte im hiesigen Raum auch im Mittelalter eine bedeutende Rolle, wie alte Funde und Urkunden belegen. Es befand sich hier der älteste bekannte Sitz eines Kleinadeligen im Raum Schwerte. Wie urkundlich belegt ist, gab es bereits 1170 einen Rittersitz, der in der Folgezeit wiederholt umgebaut wurde.

Die alte Burganlage musste schließlich 1819 einem klassizistischen Neubau, dem heutigen "Haus Villigst" weichen. Seit 1948 befindet sich "Haus Villigst" im Besitz der evangelischen Landeskirche, die dort ein Zentrum evangelischer Bildungs- und Sozialarbeit geschaffen hat.

Die Besiedelung der Gemarkung um den alten Adelssitz blieb lange Zeit sehr dünn. Nur zwei Urkunden in der Zeit zwischen 1719 bis 1820 erwähnen das Dorf Villigst selbst, das offiziell erst seit dem 1. Oktober 1930 besteht.

Nach dem Krieg entwickelte sich Villigst aber von der kleinen Streusiedlung mit überwiegend landwirtschaftlichem Charakter zu einem modernen Stadtteil mit guter Infrastruktur und hohem Wohnwert.

In den unmittelbaren Nachkriegsjahren war vielen Flüchtlingen in "Haus Villigst" eine Übergangs-Wohnmöglichkeit zur Verfügung gestellt worden, so dass die Wohnungsnot in der Folgezeit besonders drückend war. Abhilfe schufen dann verschiedene Neubaugebiete - das erste wurde 1949 südlich der Villigster Straße ausgewiesen. Zusätzlich ging mit der Ansiedlung verschiedener Gewerbebetriebe eine schnelle Bebauung mit Wohnraum für die dort Beschäftigten einher, so dass Villigst in den 60er Jahren als Schnellzuwachsgemeinde galt.