Die Stadt Schwerte ist seit 2014 Inhaberin des Siegels „Fairtrade-Stadt"
Nach der Antragstellung bei Transfair, der Dachorganisation des Fairen Handels, hat die lokale Steuerungsgruppe, die die Aktivitäten vor Ort koordiniert, nachgewiesen, dass die Stadt die vorgegebenen Kriterien erfüllt (fairgehandelter Kaffee im Rathaus, 10 Geschäfte und 5 Gastronomiebetriebe, die Fair-Trade-Artikel verkaufen bzw. ausschenken).
Es geht um Produkte aus den ärmeren Ländern der Südhalbkugel und dabei vor allem um Kaffee, Kakao, Tee und Südfrüchte (z. B. Bananen und Orangen) und um weitere Lebensmittel wie Reis, Quinoa, Mangos, Honig, Wein, Gewürze, aber auch um Blumen, Baumwolle und um Kunsthandwerk.
Der Faire Handel zahlt den Produzenten bessere Löhne – im Gegensatz zu den Dumpingpreisen, zu denen die Händler der reichen Länder diese Waren erwerben. Der Faire Handel achtet möglichst darauf, dass es sich um Kleinbauern handelt, die sich in Genossenschaften zusammenschließen, und unterstützt die Dorfgemeinschaften, damit Gesundheitsstationen, Schulen usw. unterhalten werden können. Um die Arbeiter bei ihren Tätigkeiten vor giftigen Pflanzenschutzmitteln zu schützen, sind nahezu alle fairen Produkte mittlerweile auch bio. Selbstverständlich ist darüber hinaus jede Kinderarbeit, die den Schulbesuch ausschließt, verboten.
Den höchsten Standard bei Fairtrade-Produkten gewährleisten die Großhändler GEPA, El Puente, DWP und Banafair.
Der Faire Handel ist ein kleiner Beitrag zu einer gerechteren Welt, mehr nicht. Er löst die Gerechtigkeitsprobleme auf der Welt nicht – aber er macht sie kenntlich und zeigt die Wege, wie sie gelöst werden könnten. Dafür lohnt sich der Einsatz.
Das gesamte Sortiment – Lebensmittel und Kunsthandwerk – bietet der ayuda-weltladen an.
Einzelne Produkte des Lebensmittelbereiches findet man bei den meisten Lebensmittelgeschäften, in den Drogerien und im Reformhaus.
Fair gehandelte Blumen verkauft das Gartencenter Pötschke. Fairen Kaffee verkaufen und schenken die Rohrmeisterei, Haus Villigst, die Katholische Akademie, Innovita, Tchibo aus. Eine Tasse Kaffee kann man auch bei Ayuda trinken.
Weitaus schwieriger ist Fairtrade bei Kleidung und bei Baumwolle. In Schwerte ist kein Geschäft bekannt, das entsprechende Kleidung im Angebot hat. Die Beteiligung weiterer Geschäfte und Gastronomiebetriebe in Schwerte ist erwünscht.
Das Ruhrgebiet strebt an, die erste große Fairtrade-Region zu werden.
Damit die fair gehandelten Waren billiger werden und von großen Ketten ins Angebot genommen werden, sind die alten strengen Regeln teilweise verwässert worden, nicht zuletzt auch von Transfair. Auch zahlreiche Fantasiesiegel täuschen fairen Handel nur vor. So hat Ökotest ermittelt, dass von 34 angeblich fairen Kaffeesorten nur 18 wirklich fair waren.
Sehr umstritten ist die sogenannte mengenbezogene Zertifizierung von Transfair, bei der die Ware stofflich nicht eindeutig als fair identifiziert werden kann. Stofflich sieht man es einem Produkt nicht an, ob es fair gehandelt wurde oder nicht. Solche vermischten Produkte dürfen nicht bio sein. Ebenfalls umstritten ist die Zertifizierung nur einzelner Rohstoffe statt des ganzen Produkts.