
Foto: MKH / Detlev Schnitker
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„Mit dem neuen Trakt würde sich für uns perspektivisch die Möglichkeit ergeben, beide Klinik-Standorte in der Goethestraße zusammen zu führen“, erklärte Jürgen Beyer. Dazu sei geplant, den bestehenden Gebäudekomplex um einen Trakt E mit unterkellerten vier Etagen und einer Gesamtbruttogeschossfläche von 5000 Quadratmetern zu erweitern. Der Anbau würde bedeuten, die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten von 18 auf 23 Betten um 30 Prozent und die geriatrischen Behandlungskapazitäten von 76 auf 93 Betten um 22 Prozent ausweiten zu können. Außerdem soll der OP-Bereich um einen Saal ergänzt und die Zentrale-Notaufnahme (ZNA) erweitert werden. „Der Förderantrag ist gestellt. Die Baukosten würden rund 60 Mio. Euro betragen, von denen allein 30 Prozent auf energetische Maßnahmen entfallen“, führte Jürgen Beyer aus. Im Laufe des Jahres werde über den Antrag entschieden. Geht das Verfahren positiv aus, könnten die detaillierten Planungen starten.
Alles für die Zukunft
Bevor die Ideen zum neuen Trakt erläutert wurden, rechnete Patrick Kruscha vor, dass neben dem neuen Bauvorhaben bereits in der Vergangenheit in beide Standorte kräftig investiert wurde. Küchensanierung, Modernisierung der Intensivstation, Wahlleistungsstation 2b, neue Fahrstühle, neuer Eingangsbereich in der Goethestraße, Brandschutz: Fast 15 Millionen Euros sind in den letzten Jahren in die Hand genommen worden, um die Gebäude zukunftssicher zu machen.
Dass die Klinik eine Zukunft hat, unterstrich die Krankenhausrahmenplanung des Landes NRW. Alle beantragten medizischen Leistungen wurde dem Marienkranhaus zugesprochen. Die gilt auch für die speziellen Leistungsbereiche der Plastischen Chirurgie, der Adipositas-, Gefäß- und Wirbelsäulenchirurgie. Auch die Leistungen Hüft- und Kniegelenksendoprothetik und die des Brustzentrums (Senoloie) wurden genehmigt. „Wir sind als Stadt sehr erleichtert, dass das Marienkrankenhaus gestärkt aus den Planungen des Landes hervorgegangen ist“, sagte Bürgermeister Dimitrios Axourgos darüber hinaus zu, die Erweiterungsabsichten sowie den Förderantrag zu unterstützen und das Bauverfahren positiv zu begleiten.
Im Interesse der Stadt
Bei aller Freude über die Entwicklung bleibt ein Wehrmutstropfen. „Bundesweit fordern Kliniken, dass insbesondere die inflationsbedingten Kostensteigerungen bei den Betriebskosten refinanziert werden. Sollte dies nicht zeitnah geschehen, stehen Krankenhäuser vor einer schwierigen Zukunft, fast 80 Prozent der Klinken arbeiten aktuell defizitär“, wünschten sich Beyer und Kruscha mehr Rückendeckung durch die Politik. Dimitrios Axourgos sagte diese im Rahmen seiner Möglichkeiten zu. „Als Kommune ist es unser ureigenes Interesse, das Krankenhaus vor Ort zu sichern“ versprachen der Bürgermeister und Sozialdezernent Kenan Yildiz, die Probleme in den Gremien des Städte- und Gemeindebundes anzubringen und dafür zu werben, tragfähige Finanzkonzepte zu entwickeln.