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Zum Tag der Kinderrechte

In seiner Kolumne beschäftigt sich Bürgermeister Dimitrios Axourgos heute mit dem Tag der Kinderrechte am 20. November. Dazu fand im Rathaus ein Kindergipfel statt.

Liebe Schwerterinnen, liebe Schwerter, liebe Kinder,

am 20. November 2024 war der Tag der Kinderrechte. Wir haben diesen Tag mit einem Kindergipfel begangen, den dritten seiner Art seit 2019, als wir zum ersten Mal dazu eingeladen haben. Schwerte macht sich stark für Kinder, für starke und fröhliche Kinder und rückt deren Rechte in den Mittelpunkt. Ich freue mich sehr, dass eine ganze Reihe städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Unterstützung bereit waren und Workshops erarbeitet haben. Ein besonderer Dank geht an meine persönliche Referentin Gabriele Stange, die diesen Kindergipfel wieder initiiert hat.

Kinder haben Rechte. Der Kindergipfel will ein Zeichen dafür setzen; sein Sinn und Zweck liegt darin, auf die Situation der Kinder und ihre Rechte aufmerksam zu machen. Erneut werden sich jeweils zehn Kinder aus den sieben Grundschulen unserer Stadt mit den zehn populärsten Kinderrechten beschäftigen. Sie sagen deutlich, dass das Wohlergehen der Kinder oberste Priorität genießt, dass es überall ganz oben auf der Agenda stehen muss. Wie es den Kindern geht, ist Maßstab für die Humanität und Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft. Dass Kinder sicher aufwachsen, dass sie gut gefördert werden, dass sie alle möglichen Spielräume und Chancen bekommen, ist jede Anstrengung wert.

Der Weltkindertag wurde bereits vor über 50 Jahren von den Vereinten Nationen initiiert, dem Zusammenschluss aller Länder dieser Erde. Vor fast 20 Jahren, 1989, bekannte sich die Weltgemeinschaft ausdrücklich dazu, dass auch Kinder Rechte haben, und listete sie in einer „Konvention über die Rechte des Kindes“ auf. Sie enthält 54 Artikel, die festschreiben, worauf Kinder überall auf der Welt Anspruch haben. Diese Kinderrechte fangen beim Recht auf Schutz vor Gewalt an und hören beim Recht auf Bildung noch lange nicht auf.

Kinderrechte in ein Dokument zu schreiben ist das eine – diese Rechte auch umzusetzen das andere. In vielen Regionen der Welt sieht die Lebenswirklichkeit von Kindern immer noch ganz anders aus, als sie, den Kinderrechten entsprechend, aussehen sollte. Heranwachsende sind dort Opfer von Krieg und Verfolgung, sie werden missbraucht, sie leiden unter Hunger oder eigentlich vermeidbaren Krankheiten, sie müssen schon in ganz jungen Jahren arbeiten gehen, sie haben keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Eine Kindheit, wie sie hier üblich ist, ist für diese Kinder nur ein ferner Traum.

Doch auch hier, auch in den reichen Industriestaaten, haben es die Kinder nicht immer oder automatisch gut. In Deutschland sind 2,3 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut bedroht. Armut heißt bei uns nicht, zu hungern oder kein Dach über dem Kopf zu haben. Armut heißt vor allem, von etwas ausgeschlossen zu sein, das für viele andere selbstverständlich ist. Das trifft leider immer noch viel zu oft auf Bildung zu, denn eine gute Bildung ist bei uns weniger an die Begabung der Kinder als an Einkommen, Herkunft und Bildungsgrad ihrer Eltern gekoppelt. 

Kinder brauchen Förderung auf allen Ebenen – und sie brauchen Zuwendung und Respekt. Für ihr Wohlergehen ist es auch wichtig, sie zu ermutigen, sich selbst etwas zuzutrauen; sie dabei zu unterstützen, sich zu entfalten; sie als eigenständige Persönlichkeiten anzuerkennen und ihnen Verantwortung für sich selbst und andere zu übertragen. Jugendliche drängen darauf, mitzureden, mitzumachen und mitzuentscheiden. Sie haben etwas zu sagen.

In Schwerte haben wir deshalb ein Kinder- und Jugendparlament gegründet, um Kinder anzuhören und sie an die politische Beteiligung heranzuführen. Und ich kann nur sagen, die Jugendlichen, die dort mitwirken, machen ihre Sache gut. Und um Kinder insgesamt besser zu fördern, haben wir in den letzten Jahren neue Kindergartenplätze geschaffen. Wir setzen uns ein für ein kinder- und familienfreundliches Umfeld; wir machen uns stark für starke Kinder. Freilich: Wir werden nicht alles Unglück aus der Welt verbannen können. Aber wir können viel tun, damit unsere Kinder eine glückliche Kindheit bekommen.

Herzlichst

Dimitrios Axourgos

Bürgermeister Stadt Schwerte