
Foto: Martina Horstendahl
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Evelina Volska betrachtet Kunst als Dialog mit dem Betrachter oder der Betrachterin und betont: „Erst die Emotionen und Gedanken der anderen vollenden das Werk.“ Obwohl sie die Impressionisten und Leonardo Da Vinci verehre, orientiere sie sich In ihrer Malerei eher an aktuellen Künstler*innen, da es spannend sei, wie die Realität von anderen wahrgenommen werde.
Zum Malen ist die studierte Innenarchitektin durch die Pandemie gekommen, als die Aufträge weniger und die Treffen mit anderen eingeschränkt wurden. Das Mehr an Zeit hat sie kreativ genutzt. Ihr Acryl-Bild „Umgedreht“ (140 x 70 cm) spiegelt die eigene Lebensgeschichte der 36jährigen wider: Die junge Urkrainerin musste kriegsbedingt mit ihrem Ehemann und den drei Kindern aus ihrer Heimatstadt Lemberg fliehen. „Das Bild zeigt, wie meine Welt auf den Kopf gestellt wurde“, erklärt Evelina Volska. Der ebenfalls abgebildete Tiger stehe als Symbol, wie die Künstlerin schildert: „Der Tiger krallt sich an die Freiheit und holt sich diese Stück für Stück zurück.“ Zu ihrem in Schwerte entstandenen Werk und zu ihrer Situation als geflüchtete Familie in einem fremden Land beschreibt die Künstlerin: „Das ist momentan eine radikale Rundumerneuerung für uns.“ Doch der Kampfgeist des Tigers, der auch das chinesische Sternzeichen ihres Geburtsjahres ist, gebe niemals auf.
Das Bild „Umgedreht“, das die Geschichte von Flucht, Freiheitsliebe und Neuankunft erzählt, ist noch bis Ende Juni im MitMachBüro ausgestellt.