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Hilfen für Frauen in Schwerte auch in Corona-Zeiten

Die Beschränkungen aufgrund der Corona-Krise führen auch dazu, dass viele Familien und Paare sehr viel mehr Zeit gemeinsam zuhause verbringen als sonst. Und das oftmals auf engstem Raum. "Nachvollziehbar", findet da die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schwerte, Birgit Wippermann, "dass eine derartige Situation zur Folge haben kann, dass Fälle von häuslicher Gewalt zu-nehmen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Hilfestrukturen örtlich und überregional funktionieren und von Gewalt bedrohte oder betroffene Frauen wissen, wo sie Unterstützung bekommen."

Birgit Wippermann.
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Im Kreis Unna bietet das Frauenforum vielfältige Hilfen an. Und auch wenn be-troffene Frauen in den Einrichtungen in Quarantäne müssten, ist das Frauenfo-rum gewappnet und kann spontan entsprechende Maßnahmen ergreifen. Frauen, die wissen wollen, ob in Unna oder in einem anderen Frauenhaus freie Plätze vorhanden sind, können sich auf der Seite www.frauen-info-netz.de informieren oder sich telefonisch ans Frauenhaus unter der Nummer 02303-77891-50 wenden. 

Die Mitarbeiterinnen der Mädchen- und Frauenberatungsstelle haben ihre tele-fonische Erreichbarkeit ausgeweitet und sind jetzt montags bis donnerstags von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 15 Uhr unter der Nummer 02303-82202 für hilfesuchende Frauen da. Freitags ist das Telefon von 9 Uhr bis 12 Uhr besetzt. Auch wenn jetzt noch keine Zunahme von häuslicher Gewalt im Kreis Unna festzustellen ist, ist sich Birgit Wippermann mit anderen Expertinnen einig, dass die Bedarfe vermutlich erst nach der Krise steigen werden. Gerade Frauen, die Gewalt in der Partnerschaft erleben, haben während der Ausgangsbeschränkungen viel weniger Freiraum, sich selbst und die Kinder vor Bedrohung und Eskalation zu schützen oder sich Hilfe zu suchen. Auch die Reduzierung sozialer Kontakte kann dazu führen, dass Bedrohung durch den Partner weniger entgegengewirkt werden kann. Verletzungen von Betroffenen fallen weniger auf, wenn diejenigen zum Beispiel nicht mehr zur Arbeit oder zum Sport gehen. Auftretende finanzielle Schwierigkeiten und auch die permanente Anwesenheit der Kinder schränken die Handlungsmöglichkeiten von Frauen weiter ein.

Ein weiteres Angebot, auf das Frauen zurückgreifen können, ist das bundes-weite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". "Hier können Frauen anonym rund um die Uhr anrufen und werden in insgesamt 18 Sprachen beraten", verweist die Gleichstellungsbeauftragte auf die kostenfreie Nummer 08000-116 016. 

Studien zeigen, dass Frauen im Kontext von Flucht und Migration häufiger von Gewalt betroffen sind. Gleichzeitig ist für sie der Zugang zu den bestehenden Hilfe- und Unterstützungseinrichtungen oftmals erschwert. Aus diesem Grund ist die Beratung beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" in 17 Fremdsprachen möglich, unter anderem auf Persisch, Arabisch, Türkisch und Russisch. In der eigenen Muttersprache fällt es vielen Betroffenen leichter, über das Erlebte zu sprechen.

Weitere bundesweite Hilfetelefone wie das Hilfetelefon für "Schwangere in Not" können bei Birgit Wippermann unter der Telefonnummer 02304-104-691 erfragt werden.