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Grußwort von Bürgermeister Heinrich Böckelühr zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel 2016/2017

Liebe Schwerterinnen und Schwerter,

wieder blicken wir auf ein Jahr zurück, das mich in meinem Wissen bestätigt, dass wir hier in unserer schönen Hansestadt an der Ruhr bürgerschaftliches Engagement in eindrucksvoller Form leben.

Wie schon im Vorjahr beeindruckt mich, wie so viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, besonders auch die vom Arbeitskreis Asyl, die in unsere Stadt geflüchteten Menschen unterstützen. Nächstenliebe ist in Schwerte keine Floskel, die Flüchtlinge erfahren sie täglich. Mein Dank geht auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, ohne die eine zwar nicht immer einfache, aber dennoch reibungslos funktionierende Aufnahme nicht möglich wäre.

Der Einsatz ging so weit, dass wir den Transport der Flüchtlinge zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Unna selbst organisiert und finanziert haben. Hier fehlte mir die Unterstützung des Kreises Unna, was ich auch deutlich geäußert habe. Diese logistischen Anstrengungen haben wir unternommen, damit die uns zugewiesenen Menschen so einfach wie möglich ihre ersten Schritte im neuen Leben meistern.

Ich möchte in diesem Zusammenhang gerne auch die Orientierungsfilme erwähnen, mit denen wir in erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Ruhrakademie die hier ankommenden Menschen nicht nur herzlich willkommen heißen, sondern ihnen auch die Wege zum Einleben in unsere Gesellschaft zeigen. Wer sich dafür interessiert, findet diese Filme auf der Internetseite des Rathauses. 242 Menschen kamen allein im Jahr 2016 in unsere Stadt, davon 93 aus Syrien. Sie sollen sich hier wohlfühlen. Beachtlich und nach wie vor bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, wie viele Privatleute der Stadt Wohnungen zur Verfügung stellen. Denn auf Massenunterkünfte wollen wir weiterhin verzichten.

Das führte dazu, dass ein Großteil der  Sportvereine und Schulen, die auf ihre Sporthallen verzichten mussten, in ihre sportliche Heimat zurückkehren durften. Auch ihnen gilt mein Dank für ihre Solidarität zu Beginn des Jahres 2016 während der akuten Flüchtlingskrise. Ich sage aber auch, dass wir aktuell nicht prognostizieren können, wie sich die Zahlen im kommenden Jahr entwickeln. Jedenfalls sind wir weiterhin sehr dankbar für jede uns angebotene Wohnung.

Auch in anderen Bereichen hat sich einiges in unserer Stadt getan: Ich freue mich, dass wir auch in unserer Stadtentwicklung wichtige Schritte geschafft ha-ben. Bekanntlich ist der Bahnhof eine Visitenkarte der Stadt. Der Vorplatz ist  fertig, jetzt erhält auch das Bahnhofsgelände ein neues Gesicht. Der erste Spatenstich im Herbst läutete den weitreichenden Umbau ein. Die Barrierefreiheit liegt mir dabei besonders am Herzen.

Blicken wir auf unser Stadtzentrum, suchen wir eine möglichst praktische, aber auch für die Anwohner akzeptable stärkere Verbindung zwischen Ruhr und In-nenstadt. Drei Entwürfe, auch hier ist die Barrierefreiheit ein ausschlaggebender Punkte, sind in der engeren Auswahl. Ich bin mir sicher, wir finden eine Lösung, mit der alle gut leben können.

Auch unsere Schulen standen wieder im Mittelpunkt des Interesses. Wir begrü-ßen die neue Theodor-Fleitmann-Gesamtschule in der Schwerter Schullandschaft. Zum Beginn des neuen Schuljahres kehrte ich zur Eröffnung an den Ort zurück, wo ich einst meinen Realschulabschluss gemacht hatte. Dass die Realschule am Bohlgarten bald nicht mehr existiert, sehe ich schon mit einem weinenden Auge. Für die vielen Kinder, die jetzt eine neue schulische Heimat gefunden haben, freue ich mich aber und wünsche ihnen eine schöne und erfolgreiche Zeit.

Nur einen Monat später besuchte ich dann aus erfreulichem Anlass eine weitere ehemalige Schule von mir. Am Friedrich-Bährens-Gymnasiums baute ich das Abitur. Das FBG hat jetzt eine neue Aula und Mensa, ein schönes und sichtbares Bekenntnis auch zu unseren Gymnasien.

Damit beide Schwerter Gymnasien eine Zukunft haben, fuhren Schuldezernent Hans-Georg Winkler und ich im November nach Iserlohn, wo ich mit Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens eine Beschulungsvereinbarung unserer beiden Städte unterschrieb. Iserlohner Eltern können ihre Kinder am FBG und am Ruhrtal-Gymnasium anmelden. Das FBG kann jetzt ab dem Schuljahr 2017/2018 wieder dreizügig geführt werden. Ich freue mich, dass der Stadtrat  dieser Beschulungsvereinbarung zuvor einstimmig zugestimmt hat.

Über allem schwebt natürlich das liebe Geld als Thema: Im April präsentierten wir eine "schwarze Null" zum Jahresabschluss 2015. Nach den strengen Vorgaben des Landes muss der Haushalt 2016  ausgeglichen sein, das haben wir dank der Sparbemühungen von Rat und Verwaltung schon ein Jahr früher erreicht. Wir sind mit unserem Ergebnis einer der Vorreiter in Nordrhein-Westfalen, wissen aber, wie schwierig es ist und bleibt, solche Zahlen zu erreichen.

Um wichtige Projekte anzustoßen und weiterzubringen, halten wir aber finanzi-elle Mittel bereit. Ich komme in diesem Zusammenhang gerne bereits auf das eingangs erwähnte besondere bürgerschaftliche Engagement der Schwerterinnen und Schwerter zurück: Die Bürgerstiftung St. Viktor sorgt für Leben in einem der wichtigsten Projekte unserer schönen Stadt.

Ein Blick nach vorne: Auch das kommende Jahr wird uns allen wieder Anstrengungen abverlangen. Wir können, wie ich bereits erwähnt habe, derzeit nicht absehen, wie viele Flüchtlinge in unsere Stadt kommen. Hier liegt eine unserer größten Herausforderungen. Ich bin mir aber sicher, wenn die Schwerterinnen und Schwerter weiterhin so zusammenstehen und auch den Neuankömmlinge ohne Vorbehalte begegnen, meistern wir auch das Jahr 2017. Alleine das Bewusstsein, dass Menschen füreinander da sind, ist nicht nur während der emotionalen Festtage sehr wichtig, sondern auch im Alltag. Es hilft, schwierige Zeiten zu meistern.

Also blicken wir optimistisch auf das, was kommt und was wir selbst gestalten. Wir dürfen uns dank vieler rühriger Organisatoren wieder auf viele Feste freuen, während der Schwerterinnen und Schwerter in gelöster Atmosphäre zusammenkommen. Welttheater der Straße, Pannekaukenfest, Weihnachtsmarkt Bürger für Bürger - das sind Namen, die die Bürgerschaft, aber auch unsere Besucher nur mit unserer Stadt verbinden. Auch sie machen das lebendige, kommunikative Schwerte so besonders.

Aber jetzt darf in uns allen ein wenig Ruhe einkehren. Ich wünsche Ihnen ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest. Mögen Ihre Wünsche und Erwartungen für das Jahr 2017 in Erfüllung gehen. Und natürlich wünsche ich Ihnen, liebe Schwerterinnen und Schwerter, die unsere Stadt so liebenswert machen, vor allem Gesundheit und Wohlergehen.  

Ihr

Heinrich Böckelühr
Bürgermeister


Pressemitteilung
Erstellt von Stabsstelle Recht und Presse