Stadtteil Ergste

Ergste, bis 1975 als "Amt Ergste" selbständige Gemeinde, kann ebenfalls auf eine lange Geschichte zurückblicken. Eine Urkunde aus dem Jahre 1096 über die Schenkung verschiedener Güter an die Benediktiner-Abtei Siegburg erwähnt auch ein Gut "Argeste", das als Ursprung der Gemeinde angesehen wird.

Aus zunächst vier Haupthöfen entwickelte sich eine dörfliche Gemeinschaft, deren alte landwirtschaftliche Zusammenhänge heute noch erkennbar sind, obwohl seit dem 19. Jh. die freien Flächen zunehmend bebaut wurden. Unter den alten Fachwerkhäusern ist das aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts stammende Degenhardt'sche Haus, ein altes Kötterhaus, besonders sehenswert. Das Gebäude ist das älteste in seiner äußeren Form erhaltene Fachwerkhaus im Raum Schwerte. Ein weiteres bedeutendes Baudenkmal ist das ehemalige Gut Althoff (Alde Hoff) im Unterdorf, der in seiner Größe wohl älteste Hof in Ergste.

Während der Zeit der Industrialisierung blieb das Bevölkerungswachstum in Ergste wie auch in Villigst und Geisecke hinter dem der übrigen Gemeinden der heutigen Stadt Schwerte zurück. Einer der Gründe dürfte gewesen sein, dass die damalige Nachbarstadt Schwerte in der Hochindustrialisierung Zielpunkt von Nah- und Fernwanderungen war. Die hier errichteten Großbetriebe bewirkten eine verstärkte Ansiedlung auch aus dem Nahbereich.

Nach dem II. Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl in Ergste durch den Zustrom von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen stark an. Hatte Ergste vor dem Krieg 1.928 Einwohner so erhöhte sich die Zahl Ende 1946 mit 2.905 um ein Drittel. Dank der guten Infrastruktur und der schönen Wohnlagen hat sich Ergste zu einem beliebten Wohngebiet entwickelt. Nach den letzten Erhebungen hat Ergste heute ca. 7.340 Einwohner.

Dass auch in Ergste Traditionen liebevoll gepflegt werden, zeigt sich insbesondere in dem immer noch lebendigen Schichtwesen. Schon seit frühester Zeit gab hier diese Form der Schutzgilden.

Was die wirtschaftliche Seite betrifft, so siedelten sich in der von Landwirtschaft und Kleingewerbe geprägten Gemeinde erst verhältnismäßig spät einige wenige Industriebetriebe an. Ein wichtige Rolle hat hier die Entwicklung der Verkehrswege gespielt. So wurde mit dem Anschluss an das Schienennetz der Eisenbahn im Jahre 1910 eine wesentliche Voraussetzung für die Gründung des Stahlwerkes Ergste am 8. August 1918 geschaffen, das heute mehr als 750 Mitarbeiter beschäftigt.

Erwähnenswert für Ergste sind noch das Elsebad. Das Elsebad wurde nach der Schließung im Jahre 1998 fünf Jahre später als Bürgerbad unter beispielhaften Einsatz von Schwerter Bürgerinnen und Bürgern wieder eröffnet.

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